Die Arbeiten für den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke gehen auf beiden Kanalseiten planmäßig voran. Ein Meilenstein auf dem Weg zur neuen Brücke ist mit dem Beginn der Gründungsarbeiten erreicht. Mit den vier bis zu 30 Meter tief in den Boden reichenden Fundamenten werden künftig die hohen Bauwerkslasten der neuen Brücke sicher in den Boden geleitet.
„Jedes der vier Fundamente entsteht in mehreren Schritten“, erläutert Andreas Rasmus, zuständiger Projektleiter beim Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal (WNA NOK). „Unmittelbar westlich und östlich der beiden Widerlager der alten Brücke lassen wir je einen Bohrpfahlring mit einem Außendurchmesser von rund neun Metern erstellen.“ Jeder der vier Ringe besteht aus 30 Bohrpfählen mit je 1,20 Meter Durchmesser. Sie müssen alle die gleiche Tiefe aufweisen, da in einem zweiten Schritt der Boden im Inneren des Bohrpfahlrings ausgebaggert wird. „Nach dem Einbau einer rund 1,80 Meter starken Unterwasserbetonsohle kann dann jeder Bohrpfahlring vollständig mit Stahlbeton aufgefüllt werden“, erklärt Projektleiter Andreas Rasmus.
Der erste Bohrpfahlring, auf der Westseite des südlichen Widerlagers, ist bereits fertig. Während hier der Aushub vorbereitet wird, ist das Pfahlbohrgerät auf die Ostseite des Widerlagers umgezogen und hat dort bereits die ersten der mächtigen Pfähle für das zweite Fundament eingebracht.
Die vier Fundamente sollen voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2024 fertig sein. Anschließend können die Arbeiten an den Brunnentöpfen, den Auflagepunkten für die neuen Brückenbögen, beginnen.
Hintergrund: Ersatzneubau erste Levensauer Hochbrücke und NOK
Die erste Hochbrücke Levensau wurde 1894 erbaut und ist das älteste den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) überspannende Brückenbauwerk. Sie führt die Kreisstraße 24/27 und die Bahnlinie Kiel–Eckernförde über den NOK. Die Brücke nähert sich dem Ende ihrer technischen Lebensdauer. Ein Ersatzneubau ist wirtschaftlich günstiger als eine Instandsetzung und ermöglicht eine Verbreiterung des NOK an dieser Stelle.
Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er ist nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Für die immer größeren Schiffe bedeutet die bestehende Bogenbrücke eine Einschränkung der Durchfahrtsbreite, was sich auf den Gesamtverlauf der Passage auswirkt. Mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke wird die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals nachhaltig gewährleistet.
Weiterführende Informationen zum Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke finden Sie unter
www.wna-nord-ostsee-kanal.wsv.de/webcode/2948106.
Quelle: wsv.de