Aukrug und Umgebung
In den Windungen der Auen. Die Dörfer der Gemeinde Aukrug.
Die ländliche Gemeinde Aukrug liegt 15 Kilometer westlich von Neumünster. Geradezu poetisch klingt der traditionelle Name des Gebiets auf Platt: „In de Aukrögen“ heißt etwa „In den Krümmungen der Auen“. Das verdeutlicht, dass sich dort, wo sich heute die Dörfer befinden, viele Auwälder erstrecken. Diese breiten sich an den Ufern der gewundenen Flüsse und Bäche und an den Teichen aus, umgeben von Wiesen und Feldern, Heide und Mooren. Die wunderschöne Naturlandschaft verteilt sich über die Gemarkungen der Teilorte Bargfeld, Böken, Bünzen, Homfeld und Innien. Etwa 3800 Einwohner leben in diesen kleinen Dörfern. Diese sind geschichtsträchtige Siedlungen, die teils schon im Mittelalter gegründet wurden. Bei aller Abgeschiedenheit ist Aukrug doch gut zu erreichen: Eine Bundesstraße und eine Bahnlinie führen hier hindurch.
Der Naturpark Aukrug.
Refugium für Mensch und Tier.
Der anerkannte Erholungsort ist das Herz des gleichnamigen Naturparks. Dieser umfasst jedoch ein weit größeres Gebiet: 380 Quadratkilometer erstrecken sich über weite Teile Mittelholsteins, 42 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Rendsburg-Eckernförde und Steinburg gehören dazu. Viele wertvolle Lebensräume sind unter Schutz gestellt und können besucht werden. Höhepunkte eines naturnahen Urlaubs sind die Ufer des Flusses Stör mit seinen Nebenflüssen im Süden, die Bünzau mit den einzigartigen Biotopen der Buckener Au im Zentrum und die Brammer Au im Norden. Das meist flache Gebiet wird von wallartigen Endmoränen überragt, Geröllhügel aufgehäuft durch die Gletscher der Eiszeit. Seitdem hat sich eine abwechslungsreiche Natur entfaltet, die sorgsam von großflächigen Industrieansiedlungen freigehalten wird.
Sportlich und aktiv in Aukrug.
Wandern, Reiten, Golfen, Schwimmen….
In den „Aukrögen“ finden Sie vielfältige Möglichkeiten, sich auf nachhaltige Weise zu erholen und sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Reich vernetzte Wege führen durch die Wälder, Wiesen und Felder. Hier können Sie wandern und walken nach Herzenslust. Um den Boxberg herum gibt es einen gut gepflegten Trimm-Dich-Pfad. Die Gemeinde wurde als besonders pferdefreundlich ausgezeichnet. Ausgewiesene Reitwege machen Ausritte in diese wunderschöne Natur zu einem Erlebnis für Mensch und Tier. Ein schonendes Verhalten ist natürlich immer Voraussetzung, deshalb sollten Sie die Wege nicht verlassen.
Als besonderes Highlight gilt der Naturparkweg, der fünf schleswig-holsteinische Parks miteinander verbindet. Außerdem gibt es hier einen schönen, qualitätsvoll angelegten Golfplatz. Ein Freibad sowie ausgewiesene Badestellen an einigen Teichen laden zur Erfrischung ein. Nach einem erfüllten Tag voller interessanter, erholsamer Erlebnisse bieten Ihnen die örtlichen Hotels, Pensionen, Restaurants und Cafés eine familiäre, freundliche Gastlichkeit. In Innien gibt es außerdem einen Wohnmobilstellplatz. Falls Sie nicht nur Erholung, sondern auch Rehabilitation oder einen idealen Kurort suchen, befindet sich hier eine traditionsreiche und erstklassig ausgestattete Fachklinik.
Ausflugsziele in Aukrug.
Von „hohen“ Bergen und verwunschenen Mooren
Wenn Sie die Übersicht behalten wollen, bietet sich ein Ausflug auf den Boxberg an, von dem aus Sie die Wälder der Naturlandschaft in ihrer ganzen Schönheit überblicken können. Der Boxberg erreicht immerhin knapp 77 Meter Höhe und ist damit nicht einmal die höchste Erhebung hier. Er ist von einem zauberhaften Erholungswald umgeben. Östlich der Fachklinik erstreckt sich das Naturschutzgebiet Tönsheider Wald. Teils wird dieser Wald naturnah belassen und einige wertvolle Heideflächen breiten sich aus. Das gemächliche Flüsschen Sellbek nahe der Bünzau entspringt hier.
Das Viertshöher Moor in der Nähe von Böken lädt zu einer Erkundung ein. An der Straße Richtung Nortorf liegt dieses regenerierte Hochmoor, wo noch bis vor einigen Jahrzehnten großflächig Torf abgebaut wurde. Daraus hat man einst Torfkohle hergestellt, die für das Beheizen der Katen unverzichtbar war. In jüngerer Zeit sind durch gezielte Aufstauung typische Moorgewächse zurückgekehrt. Das Viertshöher Moor können Sie durch eine Rundwanderung erleben.
Ein ganz besonderes Ausflugsziel sind die Auerochsen, die westlich des Bargfelder Moores an den Ufern der Bünzau sowie bei Homfeld in der Buckener Au grasen. Die Uferlandschaften werden schonend und naturnah bewirtschaftet und diese stattlichen Rinder helfen dabei. Genau genommen heißen sie Heckrinder und sind Rückzüchtungen nach dem Vorbild der uralten wilden Rinderart. Von Beobachtungstürmen haben Sie einen großartigen Blick auf die Heckrinder und die am Boden brütenden Vögel. Vergessen Sie Ihr Fernglas nicht!
Geschichte und Kultur auf der Spur.
Von der Bronzezeit bis ins Mittelalter.
Kulturelle Hinterlassenschaften vergangener Zeiten zeigen sich in diesem Erholungsort auf Schritt und Tritt. Weithin sichtbar ist der Kluesbarg, ein bronzezeitliches Hünengrab in Homfeld. Dieser bewaldete Erdhügel bedeckt eine aus Großsteinen errichtete Grabkammer, die noch erhalten ist. Ebenfalls aus der Bronzezeit stammen die sogenannten Dithmarscher Berge, drei Hügelgräber an der Straße von Bünzen nach Ehndorf sowie die Grabhügel bei Bargfeld. Informationstafeln berichten über diese Monumente aus der Vorzeit.
Nicht weit davon verlief einst die „Lübsche Trade“ zwischen Lübeck und Dithmarschen an der Nordsee, die an manchen Stellen noch gut erkennbar ist. Nahe dieses mittelalterlichen Handelswegs können Sie eine alte Wassermühle bewundern, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Der Fachwerkbau mit Wasserrad ist heute Symbol des Naturparks Aukrug. Im Inneren ist eine komplette Mühlenausstattung erhalten. Die Lage am Mühlenteich ist absolut idyllisch. Noch älter sind die Spuren einer „Motte“ im Ortsteil Bünzen. Eine Motte ist in diesem Fall die mittelalterliche hölzerne Turmhügelburg „Bori“.
Einst war die Region von reetgedeckten Bauernkaten geprägt. Wenn Sie erfahren wollen, wie das Leben in früheren Zeiten aussah, schauen Sie doch mal in „Dat ole Hus“ vorbei. Wie Sie sicher erraten haben, ist das Platt und heißt übersetzt „Das alte Haus“. Durch privates Engagement wurde diese pittoreske Bauernkate mitsamt dem Stall, einer Schäferkate und einem Bienenstand liebevoll erhalten und ist heute ein Heimatmuseum. Im gemütlichen Museums-Café können Sie Kirschgrütze mit Sahne essen und dazu heiße Waffeln, die in einem traditionellen Ofen gebacken werden. Unschlagbar lecker!