Dorfgeschichte
Westerrönfeld in der Region Rendsburg
"In Westerrönfeld, Kattbek und Schülp, dor nehmt se den Sand to Hülp. Ward de Grütt nich dick in den Grapen, makt se dat Kökenfinster apen!" Dieser Jahrhunderte alte Vers sagt ungefähr, dass es Sand hier im Überfluss gibt. Und wenn die Grütze nicht dick genug ist, machen sie das Küchenfenster auf… Westerrönfeld lag also inmitten von Dünen und Heide. Heute ist immerhin noch 7000 Quadratmeter Heidefläche erhalten. Der Ort westlich der „Rönn“, der heutigen Wehrau ist mittlerweile durch den Nord-Ostsee-Kanal von der Eider getrennt. Herrliche Spaziergänge und Radtouren sind an seinen Ufern möglich und ein Blick auf imposante Hochseeschiffe garantiert. Wer doch einmal auf die andere Seite nach Rendsburg will, kann seit 1965 zu Fuß unter dem Kanal hindurch laufen.
Das Dorf wurde im Jahre 1437 erstmals erwähnt. Bauern und Fischer haben zuerst auf dem Hog'n Dor gesiedelt, einer Anhöhe mit guter Übersicht und Schutz vor Eider-Hochwasser. Durch den strategisch wichtigen Ort führte der Heerweg. Auch Ochsenweg genannt, verband er Jütland mit den Elblandschaften. Ein schwedischer Heerführer kam 1645 während des Dreißigjährigen Krieges plündernd vorbei und belagerte von Westerrönfeld aus die Rendsburger Festung Neuwerk. Mit dem Nord-Ostsee-Kanal und der ausgebauten Bundesstraße veränderten sich die Lebensbedingungen. Ein Großteil der 5000 Einwohner pendelt zum Arbeiten in die Städte.
Nicht nur der NOK, auch das Wilde Moor und die Heideflächen ermöglichen schöne Ausflüge, Spaziergänge und Radtouren. Das beliebte Naturbad wurde direkt über dem Straßentunnel angelegt, der unter dem NOK hindurch führt. Erlebnisreiche Radtouren können auf dem Ochsenweg und der NOK-Route unternommen werden. Im Ort gibt es hervorragende Ferienwohnungen und Gaststätten und die verkehrstechnische Anbindung ist gut.
Eine Besonderheit ist der Jüdische Friedhof. In einem kleinen Wäldchen stehen die Grabsteine der Juden Rendsburgs. Der Friedhof kann von außen eingesehen werden und ab und zu gibt es Führungen, die vom Jüdischen Museum organisiert werden.